Innovation

Antirassismus in the Making. Ein Werkstattgespräch - Teil 2

Saturday, 30. April 2022

Posted by Rahel El-Maawi, Rohit Jain, Franziska Schutzbach, Tarek Naguib

 

Die Arbeit des Institut Neue Schweiz INES ist vom Wunsch geprägt, laufende Debatten zu Migration, Diversität und Antirassismus zu dokumentieren, verschiedene Ansätze in Austausch zu bringen und offene strategische Fragen zu diskutieren. Im Teil 1 des Gesprächs zu Antirassismus in the Making thematisierten Rahel El-Maawi, Franziska Schutzbach, Tarek Naguib und Rohit Jain Fragen rund um Identitätspolitik, Repräsentation und Intersektionalität und verbinden diese miteinander. Hier ist nun die Fortsetzung der Diskussion.

Allianzen und Solidarität 1: Intersektionalität

Franziska Schutzbach: Bei Solidarität geht es aus meiner Sicht darum, für unterschiedliche Schwerpunkte und für unterschiedliche Erfahrungen temporär dieselben politischen Ziele zu formulieren. Mir kommt da Judith Butler in den Sinn, obwohl sie natürlich nicht die Erste war, die darüber nachdachte. Sie sah, dass es keine Kategorie «Frauen» gibt. Eigentlich können wir uns gar nicht als «Frauen» ver- sammeln. Ihre Lösung war, um in politischen Anliegen trotzdem noch Gemeinsamkeiten zu finden, dass man temporäre Bündnispolitik macht. Der Frauenstreik 2019 ist für mich ein Beispiel dafür. Jetzt fokussieren wir an einem Tag auf einige spezifische Ziele. Das heisst nicht, dass «Frauen» alle dasselbe wollten oder wollen. Aber für eine gewisse Zeit, ein gewisses Ereignis oder gewisse Forderungen schliessen wir uns temporär unter einem Label zusammen – das natürlich ungenügend ist. Es ist immer eine Gratwanderung.

Tarek Naguib: Vor allem ist dies schwierig, weil es mit Aufmerksamkeit zu tun hat. Also der Frage, wer ist wie präsent in der Debatte? Am Frauenstreik in Genf beispielsweise sind einzelne Gruppen wie Les Foulards Violets explizit für die Sichtbarkeit von muslimischen Frauen eingetreten, welche ein Kopftuch tragen. Das fand ich wichtig. Aber diese Sichtbarkeit musste aktiv geschaffen werden. Ich finde es problematisch, wenn man nur sagt: Wir dürfen uns nicht spalten lassen, wir dürfen nicht identitätspolitisch denken. Stattdessen geht es darum, aktiv zu fragen: Wie schafft man es, den komplexen Intersektionalitäten und Verschiedenheiten ihren Stellenwert in der Debatte tatsächlich zu geben? Manchmal geht es dabei um ganz banale Dinge wie gegenseitige Credits oder Einladungen zu Anlässen. Ich habe schon oft gehört: Es geht zu viel um «Racial Profiling» in dieser Debatte, es gibt auch noch andere Themen. Das ist legitim und wichtig.

Rahel El-Maawi: Es gibt doch den Spruch: Social justice is not a pie (soziale Gerechtigkeit ist keine Torte). Soziale Gerechtigkeit muss man nicht teilen, es können alle teilnehmen. Doch ist oft zu sehen, dass jede Gruppe für ihren «Teil» kämpft. Warum lassen wir uns auf eine Diskussion ein, wo es um ein «oder» geht und nicht um eine «Mehrstimmigkeit»? Warum lassen wir zu, dass diejenigen, die am nächsten beim Machtzentrum sind, Teilhabe erhalten, während andere marginalisierte Positionen weiterhin ausgeschlossen bleiben? Wir müssen doch im Bündnis kämpfen. Es geht immer um dasselbe Anliegen: Teilhabe und soziale Gerechtigkeit. Diese Arbeit ist fragil und deshalb benötigt sie auch so viel Energie. Deshalb müssen wir letztendlich auch schauen, dass es uns persönlich gut geht. Uns gegenseitig unterstützen und nicht runterziehen.

Rohit Jain: Grundsätzlich gehe ich mit dir einig. Aber in Politik und Medien wird schon in Kategorien gedacht. Frauenbewegung, Klimastreik, Migration, Rassismus. Das steckt die Spielregeln ab, die – insbesondere im kurzfristigen Denken – zu einer Konkurrenz um Ressourcen und Aufmerksamkeit führen können. Tarek, du hast doch untersucht, wie die unterschiedlichen juristischen Antidiskriminierungskämpfe in Bezug auf Gender, Frauenbewegungen, Behinderungen, Migration, Antirassismus zusammenkommen – oder eben nicht. In der Schweiz gibt es ja kein allgemeines Diskriminierungsgesetz und historisch sind die Bereiche im Recht, in der Verwaltung, in der Forschung, aber auch in der Zivilgesellschaft, also in den NGOs, relativ getrennt voneinander. Da ist es natürlich eine besonders schwierige Herausforderung, unterschiedliche Kämpfe zusammenzuführen.

Tarek Naguib: Ja, ich habe das Gefühl, dass bereits die gesellschaftliche Politik zu dieser Fragmentierung beiträgt. Es gibt das Beispiel vom Schweizerischen Kompetenzzentrum für Menschenrechte, das 2016 eine grosse Studie zum Diskriminierungsschutz gemacht hat und in der auch eine Antidiskriminierungsgesetzgebung gefordert wurde. Diese Forderung war eine politische Illusion. So viel wurde nachher «verzettelt» und die verschiedenen Organisationen etwa im Bereich der Geschlechtergleichstellung, der Gleichstellung von Menschen mit Behinderung, der Bekämpfung von Altersdiskriminierung und der Antirassismus-Organisationen lobbyierten wieder für ihre spezifischen Belange. Das macht alles durchaus Sinn, da die Interessen unterschiedlich sind. Aber der richtungsweisende Versuch, eine gemeinsame Volksinitiative gegen Diskriminierung zu lancieren, ist an den Partikularinteressen gescheitert – vor allem an der Befürchtung, wegen begrenzten materiellen und symbolischen Ressourcen nicht genug Aufmerksamkeit zu generieren und dadurch die Abstimmung zu verlieren. Die grösste Herausforderung wird sein: Wie schaffen wir es, diesen unterschiedlichen Kämpfen – den feministischen, queeren, ökologischen, antirassistischen –, welche sich jetzt in den letzten Jahren viel- leicht noch einmal zugespitzt haben, einen gemeinsamen Rahmen zu geben. Einen strategischen Safe Space, wo man gemeinsam Ziele formuliert, wo wir gemeinsam wachsen und auch mächtiger werden. Es ist nämlich möglich, Spezifitäten sichtbar zu machen und gleichzeitig politische Grundgemeinsamkeiten zu haben.

Rahel El-Maawi: Ja, es ist schwierig, aber sehr wichtig. Ich möchte noch einmal exemplarisch auf den Frauenstreik bzw. den feministischen Streik von 2019 zurückkommen. Viele Manifeste, die ich kenne, sind auf einer sehr klassischen, weiss-feministischen Ebene geblieben. Frauen mit Behinderungen sind nicht mitgedacht worden, Frauen of Color sind nicht mitgedacht worden, non-binäre und Trans Menschen sind nicht mitgedacht worden – ausser diese haben sich selbst eingebracht. Das heisst, die Verbündung hat nicht stattgefunden bzw. die Anliegen waren nicht bekannt oder wurden vergessen. Das zeigt auf, dass die eigene Perspektive und Betroffenheit im Zentrum standen. Der Blick fürs Ganze fehlte. Ich glaube, das ist es, was geschult werden muss. Wir benötigen politische Bildung, damit wir lernen, dass wir als gesamte Gesellschaft verantwortlich sind. Dafür benötigen wir Geschichten und Begegnungen, durch die wir andere Realitäten kennenlernen können. Ich erwarte, dass wir alle strategisch breiter denken müssen, als nur gerade in dem Kontext, in dem wir direkt betroffen sind. Ich las vor kurzem in einem Buch über Schwarzen Feminismus, wie bürgerliche, weisse Frauen sagten: Wir wollen auch Schwarze Frauen, wir wollen auch lesbische Frauen bei uns in der feministischen Bewegung. Nur, wem gehört die feministische Bewegung? Wer darf wen dazu einladen? Es gibt halt Momente, in denen sich unterschiedliche Bewegungen, die feministische Arbeit machen, überkreuzen und verbünden, und andere Momente, wo parallel und ohne Überschneidungen gearbeitet wird. Das ist doch gut so. Diejenigen, die wollen, können sich austauschen, und diejenigen, die diese die Kapazität nicht haben, lassen es bleiben. Mein Anliegen ist es, dass ich in diesem Austausch bleibe und dass ich mein Wissen weitergeben und gleichzeitig auch weiter lernen kann.

Franziska Schutzbach (links) & Rahel El-Maawi.

Allianzen und Solidarität 2: Rassismen

Rohit Jain: Die Frage der Allianzen stellt uns vor die Herausforderung der Intersektionalität sowie ebenfalls vor die Frage unterschiedlicher Rassismuserfahrungen. In Deutschland gab es zeitweise so etwas wie eine Spaltung zwischen sogenannten postmigrantischen und postkolonialen Debatten, Ansätzen, Strategien in der breiteren antirassistischen Bewegung. Da haben Alliierte, Freund:innen und Organisationen sich voneinander abgegrenzt. Der Knackpunkt war: Wie lassen sich der Rassismus im Nachgang des Gastarbeiterregimes der 1960er- und 1970er-Jahren, der vor allem südeuropäische und türkische Bevölkerungsgruppen betraf, mit einem kolonialen oder anti-Schwarzen Rassismus vergleichen? Und wie lassen sich die jeweiligen antirassistischen Kämpfe verbinden oder eben nicht?

Tarek Naguib: Diese Frage interessiert mich sehr. Wie seht ihr die Situation momentan in der Schweiz? In den feministischen, queer- feministischen und den Behindertengleichstellungsbewegungen kam es zum Teil auch zu Spaltungen und Abgrenzungsdynamiken. Innerhalb der Organisationen von Menschen mit Behinderungen dauerte es deswegen Jahrzehnte bis eine gemeinsame Lobbyorganisation entstehen konnte. Sozusagen die Zürcher Rollstuhlfahrer:innen gegen die Menschen mit psychischer Behinderung, die fanden, dass sie nicht genug politische Aufmerksamkeit kriegen.

Franziska Schutzbach: Ich finde das Wort «Spaltung» schwierig. Ich würde lieber von Konfliktlagern sprechen. Diese gibt es, ich beobachte sie auch. Dass Konfliktlager zu Tage treten, finde richtig und gut, aber es ist eben auch anstrengend. Wenn heute mehr Leute «am Tisch sitzen», kommen im Vergleich zu früher plötzlich viele unterschiedliche Menschen zusammen und das kann zu Konfliktlagern führen. Ich wäre vorsichtig mit dem Begriff «Spaltung», da er etwas vorwegnimmt. Wenn man sich streitet, ist es ja per se noch keine Spaltung. Das ist einfach ein Konflikt.

Rahel El-Maawi: Ich sehe das sehr ähnlich und ich finde Streit konstruktiv. Wir müssen einander aber auch zuhören und voneinander lernen. Du hast es erwähnt, Tarek. Die Gruppen haben ihre spezifischen Anliegen, welche nun mal anders gelagert sind. Es ist für mich gut nachvollziehbar, dass mit dem Rollstuhl unterwegs zu sein oder eine psychische Behinderung zu haben, unterschiedliche Anliegen kreieren. Ich glaube gleichzeitig, dass es Leute braucht, welche einen Dialog miteinander führen, dranbleiben und miteinander lernen wollen und sagen: Das übergeordnete Thema ist «Die Ausgrenzung». Können wir uns unter diesem Dach wiederfinden? Ich glaube es braucht immer solche Akteur:innen, die auf dieses Ziel hinarbeiten, dass man sich gegenseitig hört und voneinander lernt. Trotzdem benötigt es eigene Räume und Gefässe, da diese Sicherheit geben für die Artikulation der Hauptanliegen. Ich benötige einen Raum wie BlaSh, welcher für Menschen of African descent ist. Genau darum, weil wir mit ganz anderen, spezifischen Stereotypen konfrontiert werden. Sogar ich als helle Schwarze Frau. Wöchentlich. Trotzdem setze ich mich in meiner Arbeit nicht nur gegen anti-Schwarzen Rassismus ein. Ich engagiere mich für eine rassismuskritische Gesellschaft, welche allen dienen sollte. Wenn mir Leute erzählen, dass sie als Second@s oder innereuropäische Migrant\innen in der Schweiz rassistische Erfahrungen gemacht hätten, frage ich: Ja, und wie hat sich das verändert? So kommen wir in einen Dialog, und es kann sein, dass wir miteinander hadern. Manchmal kann ich etwas nachvollziehen und manchmal überhaupt nicht. Ich kann es aber auch stehen lassen. Es ist nicht an mir, zu sagen, wie sich mein Gegenüber zu positionieren hat. Wenn für die gleiche Befreiung gekämpft wird – für alle und nicht nur für wenige –, finde ich es gut. Vielleicht hilft es gar der Sache, weil einige Leute lieber einer Italienerin zuhören, wenn sie Diskriminierung einklagt – was für manche harmloser erscheinen mag – als einer Person aus einem afrikanischen Land.

Tarek Naguib: Erstere würde dann vielleicht sagen, dass es bei ihr aber nicht so harmlos war.

Franziska Schutzbach: Ich finde es spannend, wenn in unserem Buchprojekt über Schwarze Frauengeschichten in Biel diskutiert wird. Viele Frauen aus afrikanischen Ländern haben sich so lange nicht als Schwarz wahrgenommen, bis sie dann nach Europa kamen und Schwarz «gemacht» wurden. Sie können mit dieser Kategorie eigentlich gar nichts anfangen, aber trotzdem wollten sie im Buch I Will Be Different Every Time dabei sein. Es ist ambivalent. Ein solches Projekt verstärkt wiederum das Schwarzsein, es ist aber gleichwohl wichtig, weil die Diskriminierung ja passiert.

Tarek Naguib: Wie bei einer Person aus einem arabisch-islamischen Raum, die sagt: Ich war bis vor 20 Jahren Jemenitin und jetzt bin ich Muslimin. Sie sagt: Wir müssen es thematisieren, wir müssen uns dazu verhalten. Es gibt einen spezifischen anti-muslimischen Rassismus.

Franziska Schutzbach: Dies zeigt auch, wie Diskriminierung sich durch Zeit und Raum verschiebt. Auch die Diskriminierung gegen Italiener:innen hat sich im Zeitraum von 1970 bis 2020 verändert. Gab es damals überhaupt eine Bewegung?

Rohit Jain: Ja klar, aber es ist wenig dazu bekannt. Zunächst hatte sich eine Gastarbeiterbewegung gegen die Schwarzenbach-Initiative und das Saisonnierstatut formiert, die von den kommunistischen und anarchistischen Gewerkschaften und der Colonie Libere angetrieben wurde. Das war eine unvorstellbare Schmach für die antikommunistische Schweiz, in der es zudem bis in die 1980er-Jahre verboten war, dass sich Ausländer*innen zu politischen Fragen öffentlich äussern. Daraus ist dann die solidarische Mitenand-Bewegung entstanden, die bis zur Ablehnung der Mitenand-Initiative 1981 sehr aktiv war. Daraus ist wiederum die Flüchtlings- und Sans-Papiers-Bewegung entstanden, die bis heute aktiv ist. Sowohl die Gewalt von damals, aber eben auch der Widerstand und die Solidarität von damals wurden aus dem öffentlichen Gedächtnis verdrängt. Dabei liesse sich dies als Civil Rights Movement bezeichnen, als erste migrantische soziale Bewegung der Schweiz. Dieses Vergessen früherer Rassismen und früheren Widerstands macht es schwierig, eine breitere Bewegung zu lancieren, da jede Generation das Gefühl hat, als erste gegen Rassismus in der Schweiz anzukämpfen.

Rohit Jain.

Visionen und Revolutionen

Rohit Jain: In dem Sinne frage ich mich, ob es nach dem Frauenstreik 2019 denkbar wäre, einen Migrantinnen*streik zu organisieren. Was können wir lernen von der feministischen Bewegung? Erste Ideen dazu wurden schon vor sechs Jahren diskutiert. Aber könnte man auch fragen: Wie war es möglich, einen Frauenstreik zu organisieren, während die Idee vor sechs Jahren, einen Migrant*innenstreik zu organisieren, bereits im Keim erstickt wurde?

Franziska Schutzbach: Die Masse der Leute macht schon einen Unterschied.

Rohit Jain: Ja, aber Menschen mit Migrationshintergrund, also Personen mit mindestens einem im Ausland geborenen Elternteil, machen in der Schweiz bald 40% der Bevölkerung aus. Ich glaube eher, dass die politische Identität als gleichberechtigte Frau durch den langen feministischen Kampf bereits besser etabliert und anerkannt ist, während eine politische Identität als Migrant:in oder Person of Color noch wenig etabliert ist – auch wenn einige migrantische und antirassistische Bewegungen in der Schweiz sich immer wieder behaupten konnten. Viele Menschen mit Migrationshintergrund oder of Color akzeptieren den Schweizer Assimilationsdeal: Ich kann zwar nicht politisch mitreden, aber dafür verdiene ich besser und habe eine grössere Sicherheit als etwa die Verwandten im Herkunftsland oder in anderen Ländern Europas. Viele spielen im Märchen der guten Schweiz mit. Sie haben oftmals durchaus Erfahrung mit strukturellem und alltäglichem Rassismus. Aber diese Erfahrung in irgendeiner Form öffentlich zu machen und dagegen zu kämpfen, ist noch einmal eine ganz andere Auseinandersetzung.

Tarek Naguib: Vielleicht gibt es gewisse strukturelle Problemstellen, mit denen sich eine kritische Masse einfacher finden liesse? Der Frauenstreik war so vielfältig. Aber gewisse Themen haben besonders breit mobilisiert: Die altbekannten wichtigen Aspekte der Lohndiskriminierung und der Gewalt an Frauen. Hier konnten sich doch viele identifizieren resp. solidarisieren? Was könnten wir in einem Migrant*innenstreik als strukturell relevante Themen einfordern? Was ist die Gemeinsamkeit? Was verbindet einen italienischen Secondo mit einer Schwarzen Frau mit einem superprekären Aufenthaltsstatus? Was ist der gemeinsame politische Nenner?

Rahel El-Maawi: INES ist vor allem eine Organisation aus Second@s und Terzer@s. Die Erstmigration ist sehr komplex und da geht es um viele andere Fragen. Erst die zweite Generation vielleicht und die dritte Generation haben den Anspruch: Ich gehöre hierher. Es gibt keinen anderen Kontext. Und ab diesem Punkt können die Kämpfe ins Rollen kommen. Zudem spielt die aktuelle Zunahme der Migration, oder eher eine verhandelte Migration, die früher noch mehr verheimlicht wurde, eine grosse Rolle. Solche Initiativen wie die eines Migrant*innenstreiks wird es wohl immer wieder brauchen. Und es scheint ein wichtiger Baustein für eine Bewegung zu sein. Es gibt zurzeit keinen Dachverband von Menschen mit Migrationserfahrung – aber es gibt INES. Gemeinsam können politische Forderungen gestellt werden. Die Vision ist, dass Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen als nur dem schweizerischen, in fünfzig – oder lieber schon in zwanzig – Jahren selbstverständlicher zu einer Schweiz gehören als heute.

Franziska Schutzbach: Es ist vermutlich schwieriger, in Bezug auf Migrationspolitik und Antirassismus Gemeinsamkeiten zu finden. Vielleicht ist dies aber auch der Traum von der grossen Revolution und von grossen Bewegungen. Waren dies wirklich nachahmungswürdige Revolutionen? Wenn wir an solchen Umsturzfantasien festhalten, habe ich manchmal das Gefühl, dass wir hier noch einen Gender-Gap haben: Nämlich, dass Männer eher dazu tendieren, grosse revolutionäre Phantasmen zu haben. Deswegen wären Spaltungen immer schlecht, da wir alle zu etwas ganz Grossem gehören müssen. Die Erfahrung von Frauen ist es oft, dass die Kraft aus einer mikropolitischen Ebene herrührt. Weil Frauen auch oft marginalisiert wurden, gerade in Bewegungen oder in Institutionen, waren die alltagspolitischen Erfolge sehr wichtig. Bereits aus einer gewalttätigen Beziehung herauszugehen ist feministische Politik. Auch das kann als revolutionär betrachtet werden. Es ist nicht erst dann Revolution, wenn 100.000 Leute auf den Barrikaden stehen. Ich fand den feministischen Streik diesbezüglich wunderbar. Für mich ist der 14. Juni nicht das A und O von einer feministischen, intersektionalen Gerechtigkeitsbewegung, aber ein sehr gutes Beispiel einer dezentralen Art von politischem Agieren.

Tarek Naguib: Ich frage mich, ob es die politischen und organisatorischen Kulminationsmomente nicht trotzdem benötigt für das, was dann in den kleinen Kapillaren weiter geschieht.

Rahel El-Maawi: Ist der gemeinsame Nenner nicht das politische Mitbestimmungsrecht, von dem zurzeit schon rein formal 25 Prozent der Schweizer Bevölkerung ausgeschlossen sind, weil sie einen ausländischen Pass haben? Da, wo mein Lebensmittelpunkt ist – wie auch jener meiner Kinder –, da will ich nicht nur Steuern bezahlen, sondern auch Rechte haben und somit politisch mitbestimmen, wie dieses Land auszuschauen hat. Und damit verbunden brauche ich auch einen sicheren Aufenthalt, der im Notfall einen unbedenklichen Gang zur Sozialhilfe und anderen Sozialwerken ermöglicht, ohne damit den Aufenthaltsstatus in Frage zu stellen. Ich will ein Recht auf Existenz, ohne bedroht zu sein, dass die Kinder in der Schule aufgrund ihrer vermeintlich nicht-schweizerischen Identität schlechter benotet werden. Und die Verwirklichung im Job soll nicht an den Migrationsstatus geknüpft sein. Vielleicht müssen wir hier auch noch mehr Bildungsarbeit leisten, um diese Verknüpfungen zu organisieren und visualisieren, damit diese von vielen verstanden werden, die sich dann in einen solchen Streik einreihen können.

Tarek Naguib (rechts) & Rohit Jain.

Epilog

Nur einige Monate nach diesem Gespräch erreichte #BlackLivesMatter (BLM) die Schweiz. Dies veränderte, wie Rassismus in der Schweiz thematisiert wird. Gleichzeitig warf es ein anderes Licht auf das damalige Gespräch. Um dieser Dynamik gerecht zu werden, haben wir die Beteiligten bei der Schlussredaktion im Sommer 2021 gebeten, in einem Epilog einen Blick auf die Geschehnisse seit dem Gespräch zu werfen.

Rahel El-Maawi: Es scheint, dass der feministische Streik 2019 so wie auch die #MeToo-Bewegung etwas bewirkt haben – Gleichstellungsfragen werden auch in der Schweiz breiter und akzeptierender diskutiert und es existiert ein gewachsenes Bewusstsein bezüglich Repräsentation. Auch die antirassistischen Kämpfe sind erstarkt und werden hierzulande nun endlich gehört und breit debattiert. Zu Beginn der Berichterstattungen zu Black Lives Matter im Mai 2020 war es jedoch erschreckend zu erfahren, wie unwissend die Medienschaffenden dem Thema gegenüberstanden. Da fragten weisse Journalis*innen: «Gibt es in der Schweiz Rassismus?» Als ob das eine Frage ist! Seit vielen Jahren thematisieren verschiedene Gruppen rassistische Diskriminierung. So waren wir Aktivist*innen – namentlich auch BlaSh-Mitglieder – als Gesprächspartner*innen gefragt. In unzähligen Interviews diskutierten wir die Verbindung des Mords an George Floyd und der Proteste zum rassistischen System in der Schweiz. Im Hintergrund haben wir zudem Journalist:innen beraten, die noch wenig zum Thema Rassismus erarbeitet hatten. Wir sprachen uns ab und coachten uns gegenseitig. Es war essenziell, einen solchen Raum des gemeinsamen Denkens und Unterstützens zu haben. Es ist klar, ohne uns Aktivist\innen wäre die Berichterstattung eine andere gewesen. Es war eine ausserordentlich intensive Zeit, und alles ehrenamtlich, versteht sich.

Die rassismuskritische Bildung wird in der Schweiz weiterhin sehr zögerlich behandelt. Noch immer sind viel Abwehr und Widerstand erkennbar. Und doch bewegt sich etwas. Einzelne Städte wie Bern und Zürich begannen aufgrund von langjährigem Druck über ihre Verantwortung für eine antirassistische Praxis nachzudenken. Das manifestiert sich aktuell darin, dass Zürich bereit ist, rassistische Häusernamen und Wandgemälde zu entfernen. In Bern soll im Rahmen eines aktivistischen Kunstprojektes ein rassistisches Wandbild aus einem Schulhaus entfernt werden. Auch hier brauchte es sehr engagierte Aktivist:innen, die in unzähligen Stunden vorstellig wurden, Gespräche führten, Argumente sammelten, um das Thema wirklich auf die Agenda zu setzen.

Wir müssen weiterhin viel Energie reinstecken und uns verbünden, um in einem intersektionalen Sinn Gerechtigkeit zu erwirken. Ein Zitat von Natasha A. Kelly bringt es auf den Punkt: «Weisse Feminist: innen kämpfen für Lohngleichheit, Schwarze Feminist:innen dafür, überhaupt ans Bewerbungsgespräch eingeladen zu werden». – «Schwarz» können wir hier auch ergänzen mit disabled oder Trans, um dies als einen grösseren Kampf um Gerechtigkeit für alle zu verstehen.

Rohit Jain: Durch BLM hat sich in Bezug auf die Antirassismusarbeit, aber auch auf die Art, wie ich durch die Strassen gehe, schon einiges verändert. Ich war am 13. Juni mit meinen Kindern an der BLM-Demo auf dem Bundesplatz in Bern. Es war ausserordentlich zu erleben, wie sich trotz Corona-Lockdown mehrere Tausend Menschen versammelten. Was mich besonders beeindruckte war, dass andere Menschen gekommen waren als die Usual Suspects aus aktivistischen Kreisen. Viele junge BIPoC waren gekommen – auch von ausserhalb von Bern –, aber auch viele Migrant*innen der ersten Generation waren da, viele aus Ostafrika oder Sri Lanka, die sonst wenig an Demos zu sehen sind. Es war einfach die ganz normale (Migrations-)Bevölkerung, die sich angesprochen fühlte. Quasi all diese Leute, die wir in antirassistischen Projekten oder Events immer auch erreichen wollten – und was wir nie ganz schafften. Dies bestätigte meine Annahme, dass alle Menschen of Color und/oder mit Migrationshintergrund generell wissen, dass es Rassismus in der Schweiz gibt. Und es gibt mir Hoffnung, dass sie alle grundsätzlich bereit sind, aus dem Schatten der Gesellschaft herauszutreten und sich für ihre Rechte und gegen Ungleichheit einzusetzen. Mit der Demo war etwas in Bewegung gekommen: bei ihnen, aber eben auch in der Dominanzgesellschaft. Es war ein massiver Akt des zivilen Ungehorsams, während des Lockdowns eine solche Demo zu organisieren und zu besuchen – und gleichzeitig pandemiebedingt Masken zu tragen und rücksichtsvoll zu handeln. Einer der Organisatoren, ein zwanzigjähriger somalischer Secondo, erzählte mir später lachend, dass sie die Polizei nur informiert hätten über die Demo, und nicht etwa, um eine Bewilligung einzuholen! Was für eine Chuzpe! So gesehen war die illegale Besetzung eines offiziellen Platzes eine machtvolle widerständische Intervention in die weisse Schweizer Öffentlichkeit. Wie schon während der Demos der Gastarbeiter*innen in den 1970er-Jahren bedeutete die BLM-Demo für die Dominanzgesellschaft die reale Begegnung mit einem «Anderen», das davor nur als Phantom und nicht als Subjekt, als nicht anerkannte Arbeitskraft oder als Diversitäts-Token existierte. In den darauffolgenden Tagen habe ich mehrmals bemerkt, wie Menschen mich leicht gebannt anschauten. Sie nahmen meine Hautfarbe wahr! Sie sahen ein Gegenüber, das zurückschaute. Und ja, sie schienen davor sogar ein wenig Angst zu haben.

Durch BLM hat sich zudem die Reichweite der Antirassismusarbeit massiv vergrössert und damit aber auch der Bedarf nach neuen Strukturen, Expertisen und Kompetenzen.

Wenn die Bewegung grösser wird, differenziert sie sich aus. Es kommen neue Player ins Spiel, es entstehen neue Einsätze und Ansätze – und dadurch auch Widersprüche oder Konflikte. Gerade des- wegen ist immer noch viel Bildungsarbeit, Forschung, Kompetenzaufbau und Vernetzung nötig, um wirklich strukturelle und institutionelle Veränderungen und neue Ansätze von Racial Justice anzustossen. In dieser Frage wird sich dann auch zeigen, welche Partner*innen und Akteur*innen nur auf den BLM-Hype aufspringen, und welche die Gesellschaft und ihre Institutionen wirklich verändern wollen. Aber klar ist, dass die Veränderung unaufhaltsam ist und der öffentliche Raum in der Schweiz weniger weiss ist als zuvor. Diesbezüglich und mit Blick auf die Fragen der Intersektionalität im ersten Teil des Gesprächs freut es mich zu sehen, dass in der Frauenbewegung rund um das 50. Jubiläum des Frauenstimmrechts 2021 der aktuelle Ausschluss der 25% Ausländer*innen kritisiert und deren Einschluss gefordert wird. Darin zeigt sich, wie sich in den aktuellen Netzwerken und Diskursen postmigrantische, antirassistische und feministische Ansätze breitenwirksam verbinden lassen.

Franziska Schutzbach.

Franziska Schutzbach: Für mich ist im Zuge der BLM-Proteste nochmal klar geworden, dass wir eine tiefgreifende Arbeit hin zu einer wahrhaft pluralen Gesellschaft machen müssen. Oder, mit Luce Irigaray gesprochen, geht es um die Frage, wie wir «Welt teilen», um die Frage, wie wir gemeinsam an der Welt teilhaben können. Was es braucht, ist die Bereitschaft, immer wieder neu zu fragen, wen wir wie bedenken, wem und welchen Kämpfen wir Rechnung tragen, wessen Handeln ermöglicht und wessen Handeln verunmöglicht wird. Wir müssen immer wieder neu fragen: Wer wird wie ein- oder ausgeschlossen? Von wem aus wird gedacht und gehandelt? Wir müssen fragen, wer überhaupt als ein «Wer» gelten kann und welches Leben wir als «lebenswert», als schützenswert oder als betrauernswert betrachten. Solche Fragen kamen im Zuge der Proteste nach dem Mord an George Floyd erneut glasklar an die Oberfläche.

Ich möchte dazu Juliet Bucher zitieren. Sie hat mit uns in unserem Buch über Schwarze Frauengeschichte in Biel gesprochen und einige wichtige Dinge zum Thema «Integration» formuliert. Da wurde mir nochmal klar, wie wichtig es ist, Konzepte des Miteinanders neu zu denken. Juliet Bucher kam 1996 aus Ghana in die Schweiz, im Gespräch sagt sie über die permanenten Integrationsanforderungen:

«Ich meine, es kann nicht nur um unsere Anpassung gehen. Auch die sogenannte Mehrheitsgesellschaft muss sich assimilieren, wir müssen uns alle aufeinander zubewegen. Wenn ich das Wort Integration höre, habe ich immer das Gefühl: Wir sind die Einzigen, die diese Arbeit leisten sollen. Aber in einer globalisierten Welt müssen sich alle dauernd integrieren. Wir alle müssen versuchen, einander besser zu verstehen. Das kann nicht nur in eine Richtung gehen und es kann nicht bedeuten, dass ‹wir› uns auf eine angeblich feststehende Schweizer Kultur einlassen, denn die gibt es ja nicht. Diese Schweizer Kultur wird auch dauernd beeinflusst, es gibt sie gar nicht ohne Einflüsse, ohne Interaktion. Sie verändert sich kontinuierlich. Ich denke, der Begriff Integration vermittelt eine falsche Vorstellung – als hätten die Leute, die hierherkommen, etwas zu lernen, das unveränderbar sei. Aber so ist es ja nicht, Kultur verändert sich beständig, und wenn Leute dazukommen, dann hat das einen Einfluss. Die sogenannte Schweizer Kultur ist geprägt von ‹uns›. Das Wort Integration hat für uns, die dazukommen, nichts zu bieten. Es bedeutet, dass wir nicht davon ausgehen dürfen, dass jemand sich auch auf uns einlässt, sich dem annimmt, was wir mitbringen, was es auch von uns zu lernen gibt. Aber ich will nicht nur lernen, wie man Apfelschnitze macht, sondern ich will auch, dass jemand etwas von mir lernt. Integration ist ein Wort, mit dem eigentlich immer gesagt wird: ‹Es ist nicht genug, du bist nicht genug. Du bist jetzt noch niemand, du bist erst dann jemand, wenn ...› Solange du dieses und jenes nicht machst, darf man sagen: ‹Geh wieder weg.› Integration ist ein Wort, um zu sagen: ‹Du machst Fehler, wir nicht.› Und man weiss nie, wann dieses Integrations-Ding eigentlich abgeschlossen ist, man hält uns damit ständig auf Trab. Es ist erschöpfend. Du kannst nie zu dir selber schauen, zu deiner Community, deine eigenen Visionen verfolgen, du wirst dauernd festgenagelt auf Integration.»

Tarek Naguib: Für mich ist im Zuge – aber auch bereits im Vorfeld – der BLM-Bewegung etwas Disruptives passiert, über das ich froh bin, weil es ein game changer werden könnte. Im Zuge der #MeToo- und der BLM-Bewegungen hat sich der öffentliche, politische Raum von verschiedenen Rändern aus insofern massiv ausgeweitet, als Menschen in die Lage versetzt werden, sich gegen Diskriminierung auszusprechen. Wir lernen besser zu verstehen, was Rassismus, Sexismus, Heteronormativität, aber auch viele andere Formen der Ausgrenzung wie Ableism, Ageism mit uns als Menschen macht. Und dank der zunehmenden Debatte sind immer mehr Menschen und Institutionen dazu bereit, dies zu thematisieren.

Scheinbare Einzelfälle sexistischer Übergriffe in der Filmbranche oder der Mord an George Floyd öffneten durch Strassenproteste und Hashtag-Kampagnen Ventile, die Menschen global und auch in der Schweiz dazu bewegten, die Selbstverständlichkeit von rassistischer und sexistischer Ausgrenzung als ungerecht und verantwortungslos wahrzunehmen und dieser zu widersprechen.

Schon immer haben sich Menschen dazu geäussert und versucht, etwas dagegen zu unternehmen. Die – salopp gesagt – neuen, jüngeren Bewegungen jedoch stellen sich nicht zuletzt aufgrund der evidenten Fragilität des Westens immer mehr auch der eigenen Geschichte und versuchen diese im guten Sinne mitzuprägen. Sie sprechen sich gegen Ungleichheiten aus und versuchen, den Protest in die Gesellschaft zu tragen und zu popularisieren. Gelingt es, die Hindernisse und Widersprüche, die mit diesen Kämpfen um die Universalisierung von Gleichheit und um die Nachhaltigkeit der Produktion und Verwendung von Ressourcen einhergehen, auch auszuhalten; und gelingt es, die Gemeinsamkeiten und Interdependenzen in diesen Kämpfen zu stärken, dann sehe ich grosses Potenzial.

Ich bin zurzeit ziemlich optimistisch, dass wir in den aktuellen emanzipatorischen Debatten auf einem guten Weg sind, verschiedene Perspektiven miteinander zu verknüpfen und voneinander zu lernen. Seit der BLM-Bewegung wird auch in der feministischen Bewegung und in der Klimabewegung verstärkt über rassistische Ausschlüsse bzw. über Möglichkeiten intersektionaler Politiken gerungen. Denn letztlich sind «wir» doch alle darauf angewiesen, dass wir die politischen Kämpfe um die Universalisierung der Gleichheit pluralisieren.

Ende des Gesprächs. Zum Teil 1 des Gesprächs zu Antirassismus in the Making.

Tarek Naguib, Rohit Jain, Franziska Schutzbach, Rahel El-Maawi (von links nach rechts).

Informationen zu den Gesprächsteilnehmer*innen

Rahel El-Maawi ist soziokulturelle Animatorin. Nach zehnjähriger Tätigkeit in der Quartierarbeit des Gemeinschaftszentrums Zürich-Altstetten war sie bis 2016 Dozentin an der Hochschule Luzern Soziale Arbeit und leitete das Kompetenzzentrum Zivilgesellschaft und Beteiligung. Zurzeit absolviert sie eine Ausbildung in expressive-art education am Tamalpa Institute in Weigendorf (DE) und arbeitet freiberuflich sowie als Lehrbeauftragte. Seit einigen Jahren beschäftigt sie sich mit Körper in Raum und Zeit und erforscht ergänzende Möglichkeiten, wie Bewegung und Tanz ihre soziokulturelle Praxis erweitern können. Neben verschiedenen kulturellen und politischen Engagements ist Rahel El-Maawi Mitinitiantin* des Netzwerks Bla*Sh und lancierte die Veranstaltungsreihe bla*sh präsentiert.

Rohit Jain ist promovierter Sozialanthropologe und künstlerischer Forscher mit Fokus auf Migration, Postkolonialismus und Repräsentationspolitik. Bis Februar 2019 war er Co-Geschäftsführer von INES. Er hat an künstlerischen Forschungsprojekten der Zürcher Hochschule der Künste ZHdK zur Ästhetik der Agglomeration und zum Schweizer Goldhandel (mit knowbotiq) sowie zu Urban Citizenship an der Shedhalle Zürich mitgewirkt. Rohit Jain ist Mitbegründer verschiedener kulturpolitischer Interventionen wie dem Berner Rassismus-Stammtisch und dem erinnerungspolitischen Projekt Schwarzenbach-Komplex. Seine Dissertation ist 2018 unter dem Titel Kosmopolitische Pioniere. Inder_innen der zweiten Generation aus der Schweiz zwischen Assimilation, Exotik und globaler Moderne bei transcript erschienen.

Tarek Naguib ist Jurist, forscht und lehrt an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW mit Schwerpunkt im Antidiskriminierungsrecht. Zu seinen Themen gehören Critical Race Theory, Legal Disability Studies und Legal Gender Studies. Er ist Mitbegründer von INES und des Schweizer Netzwerks für Diskriminierungsforschung SNDF. Ausserdem engagiert er sich als Aktivist in der Allianz gegen Racial Profiling und begleitet strategische Rechtsverfahren gegen strukturelle Diskriminierungen. Er ist Mitherausgeber des jüngst erschienen Readers Racial Profiling. Struktureller Rassismus und antirassistischer Widerstand (2019).

Franziska Schutzbach, geboren in Deutschland, lebt in Basel, ist Geschlechterforscherin, Soziologin und freie Autorin, mit Schwerpunkt rechtspopulistische Diskursstrategien, Antifeminismus und Anti-Gender-Mobilisierungen, maskulistische Netzwerke sowie reproduktive Gesundheit und Rechte. Sie ist Lehrbeauftragte an der Universität Basel und hat zuletzt, zusammen mit Fork Burke und Myriam Diarra, ein Buch über Schwarze Frauengeschichte in der Schweiz herausgegeben: I Will Be Different Every Time. Schwarze Frauen in Biel/Femmes noires à Bienne/Black women in Bienne (2020).

 

 

Diversity Unpacked – Kommentar zu einem schillernden Begriff

Wednesday, 14. September 2022

Posted by Asmaa Dehbi, Vorstandsmitglied INES

 

Zum vierten Mal wurden in Bern verschiedene Akteur:innen und Projekte im Bereich Diversität und Inklusion ausgezeichnet. (Bild: Sandra Blaser)

Diversity ist das Wort der Stunde und scheint Garant für eine gerechte und plurale Gesellschaft zu sein. Mit dem Erhalt des Swiss Diversity Awards in der Kategorie «Religion» nimmt die Preisträgerin und INES-Vorstandsmitglied Asmaa Dehbi eine kurze Einordnung des Diversitätsbegriffs vor.

Vor Gericht die Schweizer Migrationspolitik ändern? Eine Debatte über Möglichkeiten und Grenzen des Rechtswegs zur Erreichung politischer Fortschritte

Thursday, 19. May 2022

Posted by Fanny de Weck & Tarek Naguib

 

Fanny de Weck und Tarek Naguib diskutieren über die Möglichkeiten und Grenzen des Rechts im Kampf um ein Ausländer-, Asyl- und Bürgerrecht frei von Willkür und dafür mehr Gerechtigkeit. Dabei sind sie sich nicht immer einig, was mit einem Rechtsstreit vor Gericht erreicht werden kann und was nicht: wo seine Potenziale und wo seine Grenzen liegen? Letztlich geht es ihnen aber beiden darum, dass die Grund- und Menschenrechte von Menschen mit Migrationsgeschichte und Rassismuserfahrung auch umgesetzt werden - und dafür muss gekämpft werden.

Antirassismus in the Making. Ein Werkstattgespräch zu Allianzen, Identitätspolitik und Intersektionalität

Saturday, 23. April 2022

Posted by Rahel El-Maawi, Rohit Jain, Franziska Schutzbach, Tarek Naguib

 

Die Arbeit des Institut Neue Schweiz INES ist vom Wunsch geprägt, laufende Debatten zu Migration, Diversität und Antirassismus zu dokumentieren, verschiedene Ansätze in Austausch zu bringen und offene strategische Fragen zu diskutieren. Im folgenden Gespräch thematisieren Rahel El-Maawi, Franziska Schutzbach, Tarek Naguib und Rohit Jain Fragen rund um Identitätspolitik, Repräsentation und Intersektionalität und verbinden diese miteinander. Ein Blogbeitrag in zwei Teilen. Zum Teil 2 des Gesprächs zu Antirassismus in the Making.

Wer sterben gelassen wird: Strukturelle Differenzierungen in der Pandemie

Friday, 25. February 2022

Posted by Tino Plümecke & Linda Supik

 

Der Anstieg der Todesfälle bei Menschen ohne Schweizer Pass ist mit 21,8 Prozent während des Pandemie-Jahres 2020 fast doppelt so hoch wie der von Menschen mit Schweizer Staatsangehörigkeit. Während die Sterberate bei Frauen mit Schweizer Staatsangehörigkeit in den untersuchten Altersgruppen 45- bis 64-Jährige und 65- bis 74-Jährige leicht abnahmen, stiegen die Sterberaten bei Frauen mit ausländischer Staatsangehörigkeit im Vergleich zum Vorjahr deutlich an. Dies ergibt eine Auswertung der statistischen Daten des Bundes durch unsere Gastautor*innen Tino Plümecke und Linda Supik.

Einblick in die Vernissagen zum HANDBUCH NEUE SCHWEIZ - mit Ausblick ins kommende Jahr

Thursday, 23. December 2021

Posted by Institut Neue Schweiz

 

In diesem letzten Blog-Beitrag im 2021 geben wir einen Einblick in die vier Vernissagen zum jüngst erschienenen HANDBUCH NEUE SCHWEIZ. Uns war es wichtig, Themen aufzugreifen, die das Institut Neue Schweiz INES auch im kommenden Jahr beschäftigen werden: ein neues Bürgerrecht, eine vielstimmige Bürger:innenschaft, diskriminierungsfreie Teilhabe und eine Schweiz, die für ihr globales Handeln Verantwortung übernimmt.

Handbuch #NeueSchweiz - für alle, die hier sind und noch kommen werden

Monday, 29. November 2021

Posted by Institut Neue Schweiz

 

Das HANDBUCH NEUE SCHWEIZ (Diaphanes Verlag) ist ab sofort im Buchhandel erhältlich - voller Migration, Vielfalt und Mehrfachzugehörigkeit. Es schafft eine vielstimmige Plattform, die zum Nachdenken, zum Gespräch und zur Diskussion einladen möchte - und die vor allem Mut machen soll: solidarisch und selbstkritisch. Wer sich ein Bild machen möchte, kann hier die Einleitung lesen.

Demokratie und Vielfalt in der Kultur – eine kulturpolitische Debatte

Friday, 10. September 2021

Posted by Anisha Imhasly

 

Gruppenbild im Anschluss an die kulturpolitische Debatte, Gessnerallee Zürich, Juni 2021

An einem Samstagnachmittag anfangs Juni fanden sich rund fünfzig Menschen in der Gessnerallee Zürich ein, um auf Einladung von INES unter dem Titel „Demokratie und Vielfalt in der Kultur – eine kulturpolitische Debatte“ zu erfahren, wie es um diese Vielfalt in der Kultur bestellt ist. Dies vor dem Hintergrund eines zentralen Anliegens seitens INES: Nämlich, dass sich die demografische Realität der Schweiz in seinen Institutionen – etwa in Politik und Verwaltung, Recht, Medien, Bildung und Kultur – viel stärker abbilden muss. Was hier folgt, ist eine subjektive Einordnung der Diskussionen bzw. einige weiterführende Gedanken zum Thema.

In der Schweiz Zuhause – ausgeschafft in ein fremdes Land

Sunday, 30. May 2021

Posted by Institut Neue Schweiz und Demokratische Juristinnen und Juristen Zürich

 

Babak Fargahi, Rechtsanwalt

In der Schweiz können seit je her Menschen, die hier geboren und aufgewachsen sind, ausgeschafft werden. Nur weil sie den Schweizer Pass nicht besitzen. Mit Annahme der Ausschaffungsinitiative und Verschärfungen im Bürgerrecht hat sich die Situation noch mehr verschlechtert. Rechtsanwalt Babak Fargahi, Filmhistorikerin Marcy Goldberg, Buket Bicer-Zimmermann, Schwester eines in die Türkei ausgeschafften Secondo, und Ständerat Paul Rechsteiner haben am 24. Mai 2021 im Rahmen der Veranstaltungsreihe Kosmopolitics über diese Missstände gesprochen. Hier kann das Video angesehen werden.

OPEN LETTER TO THE FEDERAL COUNCIL

Friday, 1. May 2020

Posted by INES Institute New Switzerland

 

ECONOMIC NEEDS IN TIMES OF THE CORONA CRISIS MUST NOT ENDANGER RESIDENCE STATUS AND NATURALISATIONS - LET US SHOW SOLIDARITY HERE, TOO!

The corona pandemic is not only a health crisis, but also a social and economic crisis. Many people are threatened by unemployment, will be dependent on social welfare and will have to take on debts, also in Switzerland. The financial and social implications of this are massive, and so are the legal consequences – something many people are unaware of. In decisions on residence status and naturalisation, one of the decisive factors is 'economic integration'. The corona pandemic is therefore a potential existential threat to many people: A quarter of the resident population does not have Swiss citizenship, but supports and helps shape the country on a daily basis.

Arbeitspapier Baustelle Demokratie

Monday, 16. January 2023

Posted by Institut Neue Schweiz

 

Eine Runde der Schweizer Think-Tanks und Foresight Organisationen ist 2022 zusammengekommen, um über die Herausforderungen für die Demokratie zu diskturieren. Das Treffen fand auf Einladung der Stiftung Mercator Schweiz und der Schweizerischen Gemeinnützigen Gesellschaft statt. Ziel war es, offensichtliche wie verborgene Entwicklungen zusammenzutragen sowie konkrete Massnahmen zur Stärkung und Entwicklung der Demokratie der Schweiz zu identifizieren.

Rahmengesetz zur Bekämpfung jeder Form von Diskriminierung

Friday, 30. June 2023

Posted by Tarek Naguib

 

Quelle: Aktion Vierviertel

Um den Herausforderungen der Zukunft zu begegnen, braucht es laut INES eine verfassungsrechtliche Regelung, welche ein Gesetz zur Bekämpfung von Diskriminierung und Förderung der Gleichstellung verlangt. In diesem Sinne entwickelte INES-Co-Geschäftsleiter und Jurist Tarek Naguib eine Vorlage für ein Rahmengesetz zur Bekämpfung jeder Form von Diskriminierung.

Diversity Unpacked – Kommentar zu einem schillernden Begriff

Wednesday, 14. September 2022

Posted by Asmaa Dehbi, Vorstandsmitglied INES

 

Zum vierten Mal wurden in Bern verschiedene Akteur:innen und Projekte im Bereich Diversität und Inklusion ausgezeichnet. (Bild: Sandra Blaser)

Diversity ist das Wort der Stunde und scheint Garant für eine gerechte und plurale Gesellschaft zu sein. Mit dem Erhalt des Swiss Diversity Awards in der Kategorie «Religion» nimmt die Preisträgerin und INES-Vorstandsmitglied Asmaa Dehbi eine kurze Einordnung des Diversitätsbegriffs vor.

Antirassismus in the Making. Ein Werkstattgespräch zu Allianzen, Identitätspolitik und Intersektionalität

Saturday, 23. April 2022

Posted by Rahel El-Maawi, Rohit Jain, Franziska Schutzbach, Tarek Naguib

 

Die Arbeit des Institut Neue Schweiz INES ist vom Wunsch geprägt, laufende Debatten zu Migration, Diversität und Antirassismus zu dokumentieren, verschiedene Ansätze in Austausch zu bringen und offene strategische Fragen zu diskutieren. Im folgenden Gespräch thematisieren Rahel El-Maawi, Franziska Schutzbach, Tarek Naguib und Rohit Jain Fragen rund um Identitätspolitik, Repräsentation und Intersektionalität und verbinden diese miteinander. Ein Blogbeitrag in zwei Teilen. Zum Teil 2 des Gesprächs zu Antirassismus in the Making.

Einblick in die Vernissagen zum HANDBUCH NEUE SCHWEIZ - mit Ausblick ins kommende Jahr

Thursday, 23. December 2021

Posted by Institut Neue Schweiz

 

In diesem letzten Blog-Beitrag im 2021 geben wir einen Einblick in die vier Vernissagen zum jüngst erschienenen HANDBUCH NEUE SCHWEIZ. Uns war es wichtig, Themen aufzugreifen, die das Institut Neue Schweiz INES auch im kommenden Jahr beschäftigen werden: ein neues Bürgerrecht, eine vielstimmige Bürger:innenschaft, diskriminierungsfreie Teilhabe und eine Schweiz, die für ihr globales Handeln Verantwortung übernimmt.

Demokratie und Vielfalt in der Kultur – eine kulturpolitische Debatte

Friday, 10. September 2021

Posted by Anisha Imhasly

 

Gruppenbild im Anschluss an die kulturpolitische Debatte, Gessnerallee Zürich, Juni 2021

An einem Samstagnachmittag anfangs Juni fanden sich rund fünfzig Menschen in der Gessnerallee Zürich ein, um auf Einladung von INES unter dem Titel „Demokratie und Vielfalt in der Kultur – eine kulturpolitische Debatte“ zu erfahren, wie es um diese Vielfalt in der Kultur bestellt ist. Dies vor dem Hintergrund eines zentralen Anliegens seitens INES: Nämlich, dass sich die demografische Realität der Schweiz in seinen Institutionen – etwa in Politik und Verwaltung, Recht, Medien, Bildung und Kultur – viel stärker abbilden muss. Was hier folgt, ist eine subjektive Einordnung der Diskussionen bzw. einige weiterführende Gedanken zum Thema.

OPEN LETTER TO THE FEDERAL COUNCIL

Friday, 1. May 2020

Posted by INES Institute New Switzerland

 

ECONOMIC NEEDS IN TIMES OF THE CORONA CRISIS MUST NOT ENDANGER RESIDENCE STATUS AND NATURALISATIONS - LET US SHOW SOLIDARITY HERE, TOO!

The corona pandemic is not only a health crisis, but also a social and economic crisis. Many people are threatened by unemployment, will be dependent on social welfare and will have to take on debts, also in Switzerland. The financial and social implications of this are massive, and so are the legal consequences – something many people are unaware of. In decisions on residence status and naturalisation, one of the decisive factors is 'economic integration'. The corona pandemic is therefore a potential existential threat to many people: A quarter of the resident population does not have Swiss citizenship, but supports and helps shape the country on a daily basis.

Rahmengesetz zur Bekämpfung jeder Form von Diskriminierung

Friday, 30. June 2023

Posted by Tarek Naguib

 

Quelle: Aktion Vierviertel

Um den Herausforderungen der Zukunft zu begegnen, braucht es laut INES eine verfassungsrechtliche Regelung, welche ein Gesetz zur Bekämpfung von Diskriminierung und Förderung der Gleichstellung verlangt. In diesem Sinne entwickelte INES-Co-Geschäftsleiter und Jurist Tarek Naguib eine Vorlage für ein Rahmengesetz zur Bekämpfung jeder Form von Diskriminierung.

Vor Gericht die Schweizer Migrationspolitik ändern? Eine Debatte über Möglichkeiten und Grenzen des Rechtswegs zur Erreichung politischer Fortschritte

Thursday, 19. May 2022

Posted by Fanny de Weck & Tarek Naguib

 

Fanny de Weck und Tarek Naguib diskutieren über die Möglichkeiten und Grenzen des Rechts im Kampf um ein Ausländer-, Asyl- und Bürgerrecht frei von Willkür und dafür mehr Gerechtigkeit. Dabei sind sie sich nicht immer einig, was mit einem Rechtsstreit vor Gericht erreicht werden kann und was nicht: wo seine Potenziale und wo seine Grenzen liegen? Letztlich geht es ihnen aber beiden darum, dass die Grund- und Menschenrechte von Menschen mit Migrationsgeschichte und Rassismuserfahrung auch umgesetzt werden - und dafür muss gekämpft werden.

Wer sterben gelassen wird: Strukturelle Differenzierungen in der Pandemie

Friday, 25. February 2022

Posted by Tino Plümecke & Linda Supik

 

Der Anstieg der Todesfälle bei Menschen ohne Schweizer Pass ist mit 21,8 Prozent während des Pandemie-Jahres 2020 fast doppelt so hoch wie der von Menschen mit Schweizer Staatsangehörigkeit. Während die Sterberate bei Frauen mit Schweizer Staatsangehörigkeit in den untersuchten Altersgruppen 45- bis 64-Jährige und 65- bis 74-Jährige leicht abnahmen, stiegen die Sterberaten bei Frauen mit ausländischer Staatsangehörigkeit im Vergleich zum Vorjahr deutlich an. Dies ergibt eine Auswertung der statistischen Daten des Bundes durch unsere Gastautor*innen Tino Plümecke und Linda Supik.

Handbuch #NeueSchweiz - für alle, die hier sind und noch kommen werden

Monday, 29. November 2021

Posted by Institut Neue Schweiz

 

Das HANDBUCH NEUE SCHWEIZ (Diaphanes Verlag) ist ab sofort im Buchhandel erhältlich - voller Migration, Vielfalt und Mehrfachzugehörigkeit. Es schafft eine vielstimmige Plattform, die zum Nachdenken, zum Gespräch und zur Diskussion einladen möchte - und die vor allem Mut machen soll: solidarisch und selbstkritisch. Wer sich ein Bild machen möchte, kann hier die Einleitung lesen.

In der Schweiz Zuhause – ausgeschafft in ein fremdes Land

Sunday, 30. May 2021

Posted by Institut Neue Schweiz und Demokratische Juristinnen und Juristen Zürich

 

Babak Fargahi, Rechtsanwalt

In der Schweiz können seit je her Menschen, die hier geboren und aufgewachsen sind, ausgeschafft werden. Nur weil sie den Schweizer Pass nicht besitzen. Mit Annahme der Ausschaffungsinitiative und Verschärfungen im Bürgerrecht hat sich die Situation noch mehr verschlechtert. Rechtsanwalt Babak Fargahi, Filmhistorikerin Marcy Goldberg, Buket Bicer-Zimmermann, Schwester eines in die Türkei ausgeschafften Secondo, und Ständerat Paul Rechsteiner haben am 24. Mai 2021 im Rahmen der Veranstaltungsreihe Kosmopolitics über diese Missstände gesprochen. Hier kann das Video angesehen werden.

Arbeitspapier Baustelle Demokratie

Monday, 16. January 2023

Posted by Institut Neue Schweiz

 

Eine Runde der Schweizer Think-Tanks und Foresight Organisationen ist 2022 zusammengekommen, um über die Herausforderungen für die Demokratie zu diskturieren. Das Treffen fand auf Einladung der Stiftung Mercator Schweiz und der Schweizerischen Gemeinnützigen Gesellschaft statt. Ziel war es, offensichtliche wie verborgene Entwicklungen zusammenzutragen sowie konkrete Massnahmen zur Stärkung und Entwicklung der Demokratie der Schweiz zu identifizieren.

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